Donnerstag, 31. Dezember 2009

Year over - game over ...??

ja - nein, schwarz - weiß, Aufgabe erfüllt - Aufgabe nicht erfüllt...??!!

...darf man , darf ich das so undifferenziert sehen ? Gut, ob ich das darf oder nicht, ich tu's auf jeden Fall nicht.
Durch meine Knieverletzung eröffnete sich in den letzen Wochen die Möglichkeit aus diesem vergangenen Jahr ein Rekordjahr in Sachen Rad-Mileage machen zu können.
Aber wollte ich das wirklich?
Das ist schwer zu sagen - ich ergab mich zeitweise dem Schicksal und habe halt noch den einen oder anderen Kringel bei gutem Wetter drangehängt.
Dennoch war das dann zu wenig um den Rekord zu knacken. 2005 habe ich ...803 km zusammengescheubbt, dises Jahr waren es "nur" ...671 km. ( davor dann die 45 ).

Zu meiner "Ehrenrettung" will ich aber noch kurz erwähnen, dass hiervon ca. 17.000 km mit dem Rennrad gefahren wurden, die restlichen 28.000 km mit den Mountainbikes, hiervon wieder ca. die Hälfte im Winter und bei schlechtem Wetter rein auf der Strasse und der andere Rest zum Teil ziemlich "Artgerecht" im Gebirge oder in losem, weichen, oder sonst irgenwie nur - was das Rollen anbelangt - "suboptimalem Geläuf".

gelaufen bin ich natürlich auch. Im Dezember mal wieder 110 km, im ganzen Jahr summiert sich das mithin auf 1520 km.
...und 27 mal habe ich "geturnt",
nochmals  kurz zum Rad: Dezember 3.303 km, im gesamten Jahr wie oben bereits erwähnt 45.671 km.

Was kommt jetzt ? nach 10 Jahren, also eine Dekade mit "Megamiles" wird wohl irgendwie die Normalität einkehren.
Es ist auch klar, dass der Großteil meiner "Pferde" , seien die Teile schon über 6 stellige km Zahlen bewegt worden oder noch, wie das Bike, ziemlich neu, öfters lahmen.

Und ich gehöre zu der Spezies Radfahrer, welche erst schrauben, wenn das Teil darniederliegt, somit habe ich jetzt immer mehr zu tun und auch wieder daraus resultierend weniger Zeit zum Radeln.

Kann mir da jemand helfen ?? (Kontaktadresse : siehe Website!)

Zum Schluss möchte ich meine Stimmung und auch den Ausblick auf das neue Jahr nicht der Polarisierung, wie im Eingang des Posts formuliert anpassen, sondern den goldenen Mittelweg wählen und die "Grautöne" des Lebens im neuen Jahr, welches in ein paar Stunden folgen wird, zu lassen.

Die besten Wünsche an alle Leser und Fans,

Eure Krabbe, Rainer

Samstag, 19. Dezember 2009

es weihnachtet sehr...

ein kalter Winternachmittag bei Erkenbrechtsweiler

Wenn Du keinen Plan hast, dann kann der auch nicht schiefgehen....

daran muss ich denken, wenn ich ein wenig auf die letzten Tage zurückblicke. Zuerst hatte es keinen Schnee sebst zu Beginn des Monats waren ja noch Ausfahrten in über 1.500 m Höhe schneefrei möglich

im Bregenzerwald unter der Kanisfluh

- wie sehnlichst sehnt ein passionierter Langläufer im Dezember die weiße Pracht herbei - ja, und jetzt ist Schnee da, wenn auch nicht gerade viel - eben genau so viel, dass es zum Langlaufen zu wenig und zum Radfahren schon ganz schön mies ist.

Muss man doch jetzt von den eisbedeckten und zugefrorenen Landwirtschaftlichen Nutzwegen und den Radwegen auf die Fahrbahn ausweichen - und welch Verstoss gegen das besondere Recht vieler "ganz Eiligen" - auch noch da fahren. Gefährlich , gefährlich, da es ja selten ein Miteinander und eher ein Gegeneinander auf der Strasse zwischen stärkeren und Schwächeren Verkehrsteilnehmern ist.

Hätte ich mir womöglich einen genauen Zeitplan aufgestellt für die letzten Wochen des Jahres...., nun gut, drei Tage Langlaufen auf dem sehr knappen Schnee am 3.Advent und dem fortfolgenden Wochenanfang, dann Eises-Kälte und jetzt beides, Kälte und Schnee....
Zum Glück gibt es ja noch das Querfeldeinrad und hervorragende Kleidung.

im Kaltental am See

Winter heißt aber auch grandiose Lichtspiele in grau und blau, "versüßt" mit optisch, nicht real wärmenden gelben Sonnenstrahlen.(s.o)

Und dann, nach 2 Stunden in der Kälte - ab unter den Weihnachtsbaum und "Bredla essa", wie man so schön sagt....
Bis bald, vielleicht draussen auf den Trails oder auf einer "Platzrunde",

Montag, 30. November 2009

Mileage November 2009


















Steter Tropfen höhlt den Stein, oder viele Füchse sind des Hasen tot....

Kilometer auf dem Rad, werden sie denn real gefahren und finden sich nicht nur nach wer weiß nicht wie vielen Bieren am Stammtisch in eine „Luftblase gehaucht“ wieder, sondern „körperlich auf dem Kilometerzähler, heutzutage ein kleines Elektronikwunderwerk am Lenker, dann leidet auch das Material.

Ein November liegt hinter mir, der kaum Anlass zur Klage gab, war es doch möglich viele Meilen auf dem Renner zu absolvieren und so dem Material auf den Zahn zu fühlen.



















kingcrabs "Plastik-Banane" = das Schönwetterrad für Sommer
Heute am letzten Tag des Monats darf ich dann auf

3.717 km auf dem Rad und 42.368 km seit Jahresbeginn zurückblicken.

Zum Laufen kam ich leider nicht – mein linkes Knie ist immer noch nicht in Bestform und bedarf weiterer Schonung, die Ärmchen wurden bei 25 maligem Krafttraining strapaziert.
Beim gerade vorherrschenden Schneefall habe ich also mein Winterrad wieder hergerichtet. Da mussten zu aller erst die Kettenblätter runter....siehe Einführungsbild....denn das gute 48 er hat seine Rente nun schon verdient, sperrt es sich doch nach Kräften meine Trittkraft auf die Kette zu leiten....

Natürlich besteht das Dasein nicht nur aus Radeln und Reparieren von Altmaterial, sondern auch aus ein wenig Fotografie....


Auch dieses Jahr habe ich für 2010 wieder wunderschöne Kalender aufgelegt (Bitte per mail bei kingcrab@web.de) anfragen.

Ansichts - PDFs werden dann von mir um Euch von diesem klasse Wandschmuck oder besonderem Geschenk zu überzeugen umgehend versandt!


Bis in Kürze










Samstag, 28. November 2009

Advent, Advent...

Das Geheimnis der Kunst liegt darin, dass man nicht sucht, sondern findet,


...daran muss ich jetzt in der Weihnachtszeit öfters denken, alles ist schnell, eregt, hektisch, voller Tatendurst, aber auch voller Freude ?
Fast werde ich den Verdacht nicht los, dass die Suche nach der „Mitte“ des eigenen Seins und der seines und seiner Nächsten die Menschen noch rastloser „rasen“ lässt als es eh schon vielleicht der Fall war und ist.
Ich, als Radfahrer und Fußgänger spüre dies, wie die immer schneller rotierende Gesellschaft beginnt viele Mitglieder mit der sich aufbauenden immer größer werdenden Fliehkraft ins „All“ zu entlassen...., nicht ohne unterwegs dabei gleich noch richtig „aufzuräumen“.


Da werden dann Radfahrer von der Strasse gehupt oder gedrängt, Fußgänger zum „Seitensprung“ genötigt um nicht „plattgemacht“ zu werden, da werden sinnlos Bäume gerodet – es könnte ja einer einen Ast auf uns „herabwerfen“ und uns verletzen, da werden jeden Tag Dutzende von Hektar Grünland für immer weniger Menschen in unserem Land zubetoniert....um einfach bequemer und schneller (?) überall hin kommen zu können.
Die Frage drängt sich auf, ob man nicht durch Verzicht auf die Mögliche Mobilität in der nötigen Mobilität nicht gewinnen kann....
Gewinnen wird man auf jeden Fall einen neuen Blick auf die Welt und der kann sich oft auch lohnen.


Die letzten Novembertage bescherten noch einmal herrliches „Nichtskifahrerwetter“, trotz aller Kunstschneeanlagen, eben Radfahrerwetter...., so nimmt es denn auch nicht Wunder, dass nun schon über 42.100 km auf meinem Tacho dieses Jahr stehen – dem kaputten linken Knie, welches sich trefflich gegen jede „Laufarbeit“ sperrt zum Dank (?!).
die letzen Novembertage im vorderen Bregenzerwald

Wir werden sehen was die Adventszeit für uns bereithält – auf jeden Fall hier im Blog wie schon ewig versprochen der GST- Bericht mit einigen netten Bildchen,


Bis in Kürze,






Sonntag, 2. August 2009

Mileage Juli 2009

Sonne + Wasser in den Speichen, war das Motto des diesjährigen Sommermonats Juli.
Nach der Grenzsteintrophy galt es erst mal wieder den Alltag einkehren zu lassen. Das hört sich komisch an, nicht?

Aber es ist doch wirklich so, dass die Klarheit eines Radeltages irgendwie zum Menschen passt:
Man steht auf – isst etwas – packt zusammen – steigt aufs Rad und fährt – man beschafft sich Nahrung und Trinkbares – und fährt weiter – irgendwann ist der Tag zu Ende, man sucht nach nahrung und Wasser und einer Schölafstatt.... und dann ist der Tag auch schon vorbei.
Meist stressfrei, sofern man es geschafft hat die Radroute nicht zu stark in den „Mobilitätswahnsinn“ unseres Landes (den Autowahnsinn) integriert haben zu müssen.

Der normale Alltag hält dann auch noch allerlei andere Dinge, welche zu erledigen sind für einen bereit. Kein Wunder, dass man schön bald wieder einen erneuten Trip ins Auge fasst!

Dennoch, geradelt wurde natürlich diesen Monat Juli auch und zwar nicht zu knapp!

4.394 km im Juli auf dem Rad, 86 km zu Fuß, 23 mal Kraftausdauer, das ist die Ausbeute in diesem Monat. Zusammen seit dem Jahreswechsel waren es insgesamt 25.801km auf dem Rad und 1.302km zu Fuß.

Donnerstag, 9. Juli 2009

Das Buch !!!

Entspannung? – Das Buch!!
Gibt es etwas schöneres als im Liegestuhl auf der Terrasse oder dem Balkon zu liegen und in einem guten Buch zu lesen?
Einem Buch, welches einen mitnimmt, mitnimmt auf eine Traumreise.

Hier ist es wie fast immer – es fliegen einem selten „gebratene Hühner“ in den Mund – man muss – einmal ganz bestimmt – ausfstehen und eine Aktion starten!
...eben das Buch sich besorgen, welches einem Spaß, Spannung und Freude bereiten wird.

Vorschlag: einfach mal in „Träume und andere Realitäten“ von Rainer Klaus reinschauen!

Dieses Buch ist authentisch – kein Ghostrider hat hier versucht den berühmten Punkt zu treffen – das tat der Autor schon selbst....!


Das Buch hat 252 Seiten, ist gebunden - mit Farbtafeln, und hat einige erläuternde SW-Aufnahmen - und zum Preis von 29,80 Euro überall im Buchhandel erhältlich, aber natürlich auch beim Autor (zzgl. Einer Versandkostenpauschale von 3,50) – Vorteil einer Direktbestellung beim Autor: Jedes Buch erhält eine persönliche handschriftliche Widmung des Autors.

Was steht denn da drin, und um was handelt es sich dabei?

Nachfolgend ein Blick in das Inhaltsverzeichnis lässt erahnen, dass es sich um ein etwas anderes Buch handelt, ein Werk, das auch mal ein klein wenig tiefer in die „Seele“ des Mannes auf dem Rad eindringt...

Inhaltsverzeichnis
Ultraradsport - Geschichte und Gegenwart 9
Die Entscheidung 18
Das große Stauen 27
Es stellen sich vor 38
Start! 47
Kirschrote Scheiben und das Moorbad 51
Sommerfrische 58
Bella Italia 67
Die Brille 77
Das Schinkensandwich 81
Zorro und braune Haare 87
Läufiger Käse 100
Tornado und das Blut 106
Raus aus dem Kokon 123
Fische im Gebirge 133
Die Sintflut 144
Zorro fällt vom Pferd 152
Zorro reitet wieder 158
Voll in Fahrt 168
Das Ross Elend 177
Die Spinnenhose 187
Waffen und zuckersüße Niederlagen 195
Sonne, Mond und Sterne 206
Die Nacht der langen Messer 215
Epilog 227
Statistik - die Strecke 228
- Ernährung 230
- Ausrüstung 233
Literaturverzeichnis 238
Danksagung 239

...habe ich nun Lust gemacht? Lust auf’s Lesen?
Na denn, nichts wie los!
Bestellungen auf
kingcrab@web.de

Ich freue mich auf die eingehenden Order!!

Dienstag, 7. Juli 2009

Grenzsteintrophy 2009-2


Die radtechnisch gesehene „Nachgeburt“ eines deutschen „Novembermärchens“....
20 Jahre ist es her, als am späten Abend des 9. November 1989 die innerdeutsche Grenze zwischen der Bundesrepublik- und der Deutschen Demokratischen Republik dem Demokratischen Handlungswillen der Deutschen Bevölkerung zum Opfer fiel!

20 Jahre danach, im Sommer 2009 machten sich am Priwall an der Ostseeküste 18 unerschrockene Radler mit ihren Mountainbikes auf den Weg...., immer, oder wie sich im Nachhinein herausstellte, fast immer der ehemaligen Grenze entlang, gen Süden, gen 3-Ländereck zu strampeln, schieben, kriechen, oder was auch immer nötig sein sollte dem ehemaligen „Todesstreifen“ zu folgen.

Das Ende ganz zum Schluss vorweggenommen – eine ereignisreiche Zeit, mithin um die Woche in der zeitlichen Erstreckung, war der Lohn für Plackerei, zum Teil auch Furcht ob der harschen Radbedingungen da draußen in der Natur in der Mitte Deutschlands.


die Zeit verwischt die Grenze...


hier ist noch "Arbeit" nötig...
wo um der Himmels Willen ist denn hier die Grenze??



die Natur holt sich in FRieden zurück...

...Und – es war schon viel Gras oftmals darüber gewachsen – über diese Grenze, manchmal aber auch noch nicht, ganz gut sichtbar, manchmal gut zu spüren durch die Menschen, die wir unterwegs trafen.


Wie gesagt eine ereignisreiche Woche über die ich in den folgenden Posts hier ein klein wenig im Detail berichten möchte

Montag, 6. Juli 2009

Mileage Juni 2009

Das Künstlerische beginnt mit dem Wort „anders“....

Ich begreife eine Art zu leben bei der es nicht nur allein um den schieren und ausschließlich messbaren Erfolg im Anhäufen von geldwerten Konsumgegenständen des im weitesten Sinne so zu bezeichnenden Wegwerfmodus handelt schon als eine Art von Kunst.

Es ist nämlich gar nicht so leicht sich des oftmals gar aggressiv gegen einen richtenden „Bannstrahles“ der Toleranz entgegenzustellen – mit Argumenten, ohne Emotionen und Wertungen.
Meist gelingt mir das jedoch ganz gut, da die Fortbewegung mit dem Rad oder zu Fuß so viele glückliche Momente beschert, dass es schnell wieder eine größere Summe an „Zählbarem“ zu notieren gibt.

Nach einem halben Jahr und einem Monat Juni, welcher als Vorbereitungsmonat zur Grenzsteintrophy diente, in dem diese Trophy, diese mutige Abenteuerfahrt im Gelände auch stattfand, stehen nach 3.984 km im Juni nun 21.407 km auf dem Zähler.


2.628 km im Januar
2.323 km im Februar
3.311 km im März
4.246 km im April
4.915 km im Mai
3.984 km im Juni


gelaufen wurde natürlich auch, so dass nach

461 km im Januar,
460 km im Februar,
157 km im März,
88 km im April,
0 km im Mai,
50 km wieder nach der Verletzung im Juni

In der Addition 1.216 km.

Krafttraining, nicht für die Beine, die haben ja mit Radeln und Laufen bereits genügend zu tun, steht bei mir auch immer an:
im Januar 23, im Februar 22, im März 14, im April 24, im Mai 24mal.und im Juni 16 mal,

über den „Inhalt“ dieser 3.984 km, oder eines Teils davon, diesen ca. 1.350 km der Grenzstreintrophy berichte ich in Kürze hier weiter.

Sonntag, 21. Juni 2009

Grenzsteintrophy 2009 - 01



...trenne dich niemals von deinen Illusionen!!!

Die Illusion bei der Grenzsteintrophy war, ist und wird auch immer sein:
„Nicht so schlimm – ist ja alles quasi vor der Haustüre!“

...bis erst mal das Material zusammengetragen ist – bis man eine Anreisegelegenheit zusammengesucht hat – bis man ein Quartier für die letzte Nacht „vor der Entscheidung“ gefunden hat (die auch noch bezahlbar ist...) – hier habe ich gemerkt, wie die letzten Tage dahinrasen.

...und das war noch lange nicht Alles!
Die Tatsache, dass diese Route quasi neu ist, ganz ohne genaue Erprobung – die Teilnehmer der Trophy sind also die Testfahrer für die Route, den Track setzt also erst mal ein dickes Ausrufezeichen hinter den Begriff: Navigation.

Wie dieses Wort – Track – schon verdeutlicht liegt hier zur Orientierung ein GPS Track vor, welcher in der Navigation unterstützend von ebendiesem, ausgedruckt ( immerhin ca. 160 A4 Seiten), begleitet wird.

Für mich hieß das erst mal: es muss ein GPS her – und noch schlimmer : ich muss mit diesem elektronischen Wunderding auch noch zurechtkommen.

Gerät auftreiben , das klappte, die Montage auch, so dass Ihr nachfolgend meine „Steuer- und Navigationszentrale“ sehen könnt.

Nicht zuletzt dank der Hilfe von Andreas Heilig von
www.gps-Reutlingen.de , welcher nicht nur der Ausrüster von Gerät und Kartensoftware ist, sondern mit seinem, auch für einen Laien verständlichen Schulungskonzept mir die Bedienung verklickerte.

Wenn ich die Route jetzt nicht finde, dann ist entweder der Track sch...., oder es wirklich nicht zu finden, es ist gänzlich unlogisch, oder ich bin ein „Allmachtsdussel“.

Lassen wir also überraschen zu welchen Schlüssen diese Fahrt entlang der ehemals innerdeutschen Grenze uns führt!

An der Ausrüstung habe ich auf jeden Fall gehörig „gefeilt“ und so, da steht es nun mein beladenes „Reitpferd“.

Das beladene Rad




...im Detail....



Die Steuerzentrale von vorne...

Die Steuerzentrale aus meiner Sicht.

Hiermit sollte ich also zurechtkommen (sofern meine Sinne die richtigen Hinweise der Gerätschaften aufzunehmen imstande sind)


Am Mittwoch Mittag geht es dann am Priwall oben an der Ostsee los...









Samstag, 20. Juni 2009

Mileage Mai 2009

Ohne Fantasie muss das Denken kriechen.

Am Ende eines Monats, oder auch am Beginn eines Neuen träumt man, oder ich, immer von schönem Wetter, von Touren, von Fahrten in Gegenden wo ich noch meine Sinne Neues erkennen lassen kann....
Die kleine Vorfreude auf das gewisse Ungewisse – genau das lässt mich schlussendlich auch die immer gleichen Strecken mit einem wachen Auge, mit wachen Sinnen befahren – ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter – jedes Mal gibt es in diesem kleinräumigen Kosmos etwas zu entdecken.

Meist bleibt es beim Träumen von großen Taten..., viel schöne Fahrten kommen aber zuweilen doch zusammen, so wollen wir dies hier in meiner Statistik wieder einmal zusammenfassen.
Die Verletzung an meiner Leiste erzwang dabei nicht laufen zu können – das lässt den „Berg“ an Radkilometern eben auch gleich anwachsen, zumal das Wetter auch weitgehend mitgespielt hat
Den Mai - 4.915 km Rad - und auch das Jahr bis hier her.

2.628 km im Januar
2.323 km im Februar
3.311 km im März
4.246 km im April
4.915 km im Mai

Was sich auf 17.423 km in 2009 bisher addiert

gelaufen wurde natürlich auch, so dass nach

461 km im Januar,
460 km im Februar,
157 km im März dann
88 km im April anlagen.
...der Mai die „Nullnummer"!

In der Addition 1.166 km.

Für die ganz Neugierigen, die Kraft des sonstigen Rumpfes wurde natürlich
auch trainiert ,
im Januar 23, im Februar 22, im März 14, im April 24 und im Mai ebenfalls 24mal.

Ganz nebenbei bemerkt glättet sich die „Sinuswelle“ meiner Formschwankungen auch immer mehr.
Das dürfte auch mit dem nun schon greifbar nahen Start zur Grenzsteintrophy zusammenhängen.

Und hierbei bin ich guten Mutes – die Organisation und auch die Auswahl des Materials ist immer eine heikle Sache – Meine Taktik diesmal:

Halte an bewährtem fest und ersetze nur Dinge durch bessere Dinge.....

Auch vor dem Fahrrad habe ich nicht haltgemacht und so wird meine bewährte „Green Lucy“, also mein grünes Alu MTB von Canyon durch eine (Namen habe ich noch keinen Gefunden, welcher der Situation angemessen erscheint).....???? ersetzt.




Die Jungfernfahrt führte uns ins Allgäu und auf den Hoch Hädrich.


die neue Lady... auf der Divide

Aber natürlich auch über eine „kontinental Divide“, also eine kontinentale Wasserscheide – eben einer zwischen Schwarzem Meer und der Nordsee

Und nun wieder zuhause sind die Vorbereitungen für die Grenzsteintrophy in den letzten Zügen.

Freitag, 8. Mai 2009

20 Jahre danach - Grenzsteintrophy


Die Grenzsteintrophy – eine Deutsche Geschichte!

Schnell vergisst man – aber eben nicht Alles!
Denke ich ein klein wenig zurück, dann ist es irgendwie als ob es gestern gewesen wäre.... der Mauerfall!
...und doch nun schon fast 20 Jahre her.

Es ist unwirklich, dass es diese Grenze, diese unmenschlichste aller Grenzen nicht mehr gibt. Eine Grenze, welche eiserner Vorhang genannt wird, oder aus heutiger Sicht, wurde.


Eine Grenze, welche mit Mauern, Stacheldraht, Selbstschussanlagen, von Hunderten mit scharfem Schiessbefehl ausgerüsteten Soldaten wie bei einem Gefängnis bewacht wurde!

Damit Menschen sich nicht frei bewegen konnten!

Genau auf dieser Grenze findet nun – quasi gegen das Vergessen – eine Trophy statt.

Die
http://www.grenzsteintrophy.de/.


Wir wollen da gemeinsam, miteinander, gegeneinander, auf dieser nun weitgehend von der wilden Natur wieder vereinnahmten Fläche auf ca. 1.300 km mitten durch Deutschland fahren oder wandern....eben irgenwie aus eigener Kraft fortbewegen.

Ich habe mich für das MTB entschieden, wie wohl die meisten anderen Teilnehmer auch, welche sich am 24 Juni an der Ostsee an der Grenze aufreihen werden , um dann irgendwann, mehr oder weniger schnell, erlebnis- oder ergebnisreich, den „Triangelpunkt“ im Süden zu erreichen, also den Punkt, an dem die ehemalige BRD mit der DDR und Tschechien sich „berühren“.

Für mich ist diese Fahrt aus
2 Gründen wichtig:

Der erste Grund: hier kann ich „vor der Haustüre“ meine solo, unsupported Ideale weiterleben und weiterentwickeln – hierzu in weiteren Posts mehr...

Der zweite Grund ist mir einer, welcher noch viel noch wichtiger ist !!!!
...der Demokratiegedanke!
- was das mit der Trophy zu tun hat ?!

Ich darf’ s kurz erklären:
Augenblicklich werden wir von etwas gebeutelt, was eine Wirtschaftskrise ist – selbst jetzt ist sich jeder nur der allernächste, von Solidarität keine Spur – kein Wunder, dass man die Dinge in den Machtstrukturen und Vernetzungen von Wirtschaft , Kapital, Unternehmen und Politik nicht entflechten kann, was aber zu einem mittel- und gar langfristigen konsolidieren der Krise von Nöten sein wird.

Der Satz: „was kann ich alleine denn schon bewirken?“ zeigt schon die ganzen Egoismen und Hilflosigkeit aufgrund geschichtlichen „Nichtwissens“ in der eigenen Denke!
Gemeinsam ist man aber stark. Man artikuliert, man handelt selbst, man gewinnt andere durch Vorleben der Ideale für seine Idee und schafft damit eine Machtposition

- ja liebe Leser, genau das ist Demokratie – und genau das hat vor 20 Jahren hier bei uns im geteilten Deutschland in den östlichen Regionen – der ehemaligen DDR – stattgefunden und hat in der Weltgeschichte etwas einmaliges zustande gebracht:
eine friedliche Revolution unter Demokratischen Gedanken !!!!
Nur einmal in der Menschheitsgeschichte gab es so etwas – und das dann ausgerechnet in einem Lande , welches nicht gespart hat in der Vergangenheit großes Leid unter viele Völker dieses Planeten zu bringen, eben in Deutschland.

Deshalb ist mir es auch wichtig, dass wir mit der Fahrt entlang der Grenze auch daran erinnern und auch manche hoffentlich aufwecken, dass wir unsere Probleme auch „von unten“ her in der Lösung mitbestimmen können.

Auch dabei ist es wie bei uns, den Teilhnehmern der Grenzsteintrophy, man muss sich entscheiden etwas zu tun – dann aufstehen und es auch anpacken – und ganz wichtig – sich auch an die Regeln halten ( auch ohne Kontrolle ) da ganz in Dienste der großen Sache.

Klar ? Verstanden? ... etwas provokativ formuliert, wie die beiden Eingangsworte, hat diese Fahrt also weit mehr als nur einen Erlebnis- oder sportlichen Horizont – sie hat auch einen ganz wichtigen Gesellschaftspolitischen Grund.

Und hier möchte ich ein klein wenig helfen, das Vergessen und das Gleichgültigsein beiseite zu legen in diesem Land, welches den meisten von uns viele friedliche und schon viele auf der Welt unerreichte Jahre in Sachen Materialismus und Wohlstand geschenkt hat.

Freitag, 1. Mai 2009

Mileage April 2009

Wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden.
Dieser Weg kann, muss aber nicht ein anderer sein, als der, welcher von der Mehrzahl der Menschen genommen wird.
Einfacher wird es jedoch auf jeden Fall. Jeder Mensch ist ein Individuum und hat sein eigenes Gehirn.
Dort, im Kopf, werden alle Sinne welche wir empfangen gespeichert und abgelegt und bei Bedarf, je nach Wichtigkeit, wieder aus der „Registratur“ geholt.

Geschulte Sinne sind bei vielen meiner Mitmenschen stark verkümmert. In der folgenden kleinen Episode möchte ich das gerne näher beleuchten:

Während alles blüht und sich die Bäume einen erbitterten Wettstreit um die gewaltigste Blütenpracht liefern – stehen ihnen die fliegenden, gefiederten Wesen – wir können auch Vögel zu ihnen sagen – nur unwesentlich nach....falls überhaupt !
Überall zwitschert, tschilpt und tiriliert es.
Es ist eine Wucht, ein Konzert der Natur – nur unterbrochen, und, oder überlagert vom Säuseln des Windes in den nun wieder weitgehend belaubten Gewächsen.


So ist es mir in diesem sehr sonnigen Monat April 2009 nicht ganz so schwer gefallen viele Wege, viele auch abseits der Hauptverkehrswege unter die schmalen Pneus meiner Velocipede zu nehmen und so standen am gestrigen Abend dann schließlich 4.246 km auf dem Radtacho.
Für mich unvorstellbar, wenn ich mir selbst, also meinen Sinnen, einige dieser „Reize“ vorenthalten hätte!


Sei es durch Knöpfe im Ohr, durch das Wechseln des eigenen Standortes unter Zuhilfenahme einer geschlossenen, gefilterten Kabine ( Auto), oder durch was auch immer...


Ich genieße es einfach rauszugehen und mich zu bewegen, mir einen Weg zu suchen und diesen auch zu gehen.
Und wirklich, selten werde ich überholt, oder sagen wir es drastischer – kann mich eigentlich (um dieses „nichtssagende“ Unwort zu bemühen) nicht dran erinnern in letzter Zeit!


Dieses Gefühl der Stärke tut gut – es reicht ja oft die einfachen Dinge im Leben hinzubekommen um zu einem Glücksgefühl zu kommen.
Gehe ich meinen Weg zeige ich mir selbst meine Wertigkeit – diese wird dann nicht von anderen bestimmt, noch weniger gar durch irgendwelche materiellen Dinge.
Beim Unterwegssein spürt man auf ganz drastische Weise, welche Dinge man nun gerade wirklich nicht braucht um glücklich zu sein.
Es scheint sich um eine gewisse Selbständigkeit zu handeln.


Die Schlüsse welche ich hieraus für das Jahr 2009 zeihen werde ?,
Da arbeite ich gerade noch dran – fest steht auf jeden Fall, dass ich mich im Sommer wieder auf mein Rad schwingen werde und eine größere Strecke ganz auf mich allein gestellt zurücklegen werde.


Für die Statistik nochmals die ersten vier Monate zusammengefasst:


2.628 km im Januar
2.323 km im Februar
3.311 km im März
4.246 km im April.

Was sich auf 12.508 km in 2009 bisher addiert


gelaufen wurde natürlich auch, so dass nach


461 km im Januar,
460 km im Februar,
157 km im März dann

88 km im April anlagen.


In der Addition 1.166 km.


Für die ganz Neugierigen, die Kraft des sonstigen Rumpfes wurde natürlich
auch trainiert ,
im Januar 23, im Februar 22, im März 14 und im April 24 mal


für die Bienen ein Fest...und für die Augen!!

Freitag, 10. April 2009

Interview "Ab durch die Mitte"

Nach meiner Rückkehr aus der Klinik - der Sportklinik in Bad Cannstadt - zeichnete Sabine, die als Mitglied meiner drei-köpfigen Hauptcrew (bestehend wie bereits schon erwähnt aus Alexandra, Jürgen und eben ihr) dieses Interview als Basis Ihres Artikels (sie ist Redakteurin bei der Tageszeitung Rheinpfalz) auf - hier der Wortlaut:


1) Was hat Dich während Deines Rekordversuchs in Australien – positiv wie negativ – am meisten beeindruckt? Was hat Dich überrascht (z.B. der raue Asphalt, der starke Gegenwind, die vielen Kaugummi-Hügel, die netten Australier …)
beeindruckt: die Einsamkeit des Menschen in der unendlich, so scheint es, ausgedehnten Landschaft.
Genervt hat natürlich der ganz anfangs starke Verkehr.
Die Variationen des Lichtes , vor allem während der Dämmerung war sensationell.

Überrascht: mit rauem Asphalt habe ich gerechnet, die Größe der „vergossenen“ Kiesel im Flüssigbitumen war wie erwartet – die Scharfkantigkeit jedoch nicht. Es ist noch bescheidener gerollt als vermutet. Zum Glück hat das sehr gute Reifenmaterial gehalten.
Wind war wie erwartet relativ stark am Tag. Das Abflauen hat ja gezeigt, dass es sich vorwiegend um tageszeitliche und lokale Windphänomene gehandelt hat, die ich auch erwartet, bzw. auf die ich spekuliert habe – da liegt ja dann die Wahrscheinlichkeit ganz einfach bei 50 % von vorn und 50 % von hinten – dumm nur dass es von Anfang an gleich von vorne blies. Das Einschlafen – zur Gänze – des Windes hätte ich jedoch nicht vermutet.
Die „Kaugummihügel“ waren die Rettung. Es ist für mich viel einfacher auch mal bergauf fahren zu dürfen, als wirklich nur in der Ebene zu treten. Das hat sicherlich zu dem doch ganz guten Vorankommen beigetragen. Ich hatte auf dem Rad ja nicht so viel Kontakt zu den Menschen – den, den ich hatte war jedoch sehr angenehm. Die Menschen sind schon hilfsbereit – den Arzt und die Klinik, das ist eine ganz andere Geschichte.
2) Wie bist Du auf die Idee gekommen zu diesem Rekordversuch? Der Rekord ist eigentlich doch sehr unbekannt.
Ich bin Gerry Tatrai schon mehrfach „über den Weg gelaufen“, und mag ihn auch - und vor allem schätze ich seine sportlichen und menschlichen Qualitäten. Aber schon zuvor hat mich die Idee immer begeistert etwas Ganzes, etwas Großes zu tun.
Es ist einfach eine Linie, welche einer geographischen Logik entspricht. Ein Land, ein Kontinent, hier auch noch eine riesen Insel, gleich mit einem Linial gezogen, zu durchqueren – das „Objekt“ also quasi mit den Reifen „auseinanderschneiden“ – einfach grandios.
Du hast einen „Entdeckerauftrag“ beim Fahren – im Land, in seine unwirtliche Mitte vorzudringen, und auch wieder diese Mitte zu verlassen- am Besten mit Erfolg.
Ins Ungewisse fahren und wieder aus der „Höhle“ herauszukommen.
Ob etwas bekannt ist oder nicht liegt ja eigentlich nur daran, dass darüber niemand spricht. Was mich persönlich nicht so arg abschreckt etwas zu wollen. Ich unternehme die Dinge ja zu aller erst mal um selbst persönlich einen Nutzen daraus zu ziehen.



3) Ich habe leider nach dem Unfall nicht mehr auf Deinen Tacho geschaut. Weißt Du noch Deinen Schnitt?
Da haben wir unterwegs leider mal gelöscht. Der Autotacho hat gemeint 1280 km , der Radtacho, der geht allerdings genauer (Radumfang 2,104 m des montierten Schlauchreifens auf dem Lightweight Rad – ausgemessen, indem ich das Rad mit dem auf 8 bar aufgepumpten Reifen 10 mal abgerollt habe / der Drahtreifen von Conti hat einen anderen Umfang !!), war bei 1014 km + dann nochmals 302 km angelangt , also 1316 km – der Nettofahrtschnitt war 27,79 km – also nicht gerade umwerfend. (ok. Es hat auch unangenehm gewindet)


4) Wie ist es zu dem Unfall gekommen (was war es für ein Tier)?


Von links „fliegt“ ein hell bis mittelbraunes „Etwas“ heran, klatscht gegen den vorderen Rand der Felge, und dreht diese in einem Satz um. ...Ich falle links nach vorne über den Lenker mit der Schulter auf den Boden. Die Einheimischen ( die Polizisten und die Nurse ) in Ti Tree haben das Tier aufgrund meiner Größenangabe und der Farbe für eine Wildkatze eingestuft.


5) Angenommen, Du hättest den Rekord geschafft. Was bringt es Dir?
Nur dass ich den Satz sagen kann: Ich habe diesen Rekord. Meinem Umfeld bringt es mehr. Man macht mit solchen Dingen ja auch Werbung.
Persönlich steht für mich das Erlebnis immer im Vordergrund – da ist es unerheblich, ob man etwas schafft oder nicht. .
Was für mich aber auch immer ein bisschen wichtig ist – kann ich einen Rekord setzen, dann kann ich sagen : auch ich habe am Rad der Menschheitsgeschichte ein klein wenig gedreht – wenn es auch nur der vermutlich vollkommen irrelevante Teil der Radsportgeschichte ist. Ich habe dann also dafür gesorgt, dass sich die Menschheit“ weiterentwickelt“...und das ist stark, gibt es einem doch das Gefühl nicht einfach nur ein ganz kleines Zahnrädchen in dem riesigen Getriebe der menschlichen Gesellschaft zu sein.


6) Allen, denen ich von Deinen Extremtouren erzähle, wundern sich, dass Du mit so wenig Schlaf auskommst (wie „wenige“ Minuten waren es in den drei Tagen in Australien? Habe leider keine Kopien vom Roadbook). Wie kompensierst Du den Schlafentzug?
Wir haben insgesamt bis zum Crash 2 Stunden geschlafen. Nach ca. 600 km mal 15 min dann einmal der richtige Schlaf in der 2. Nacht nach knapp 42 Stunden ( hier den vollen Schlafzyklus von 1 h 30 ) dann nochmals 15 min am frühen Morgen des 3. ten Tages.
Du weißt ja, dass ich eher zu den „Vielschläfern“ unter den eher starken Radlern zähle – allerdings auch meist nur ca. 1 h 30 pro Nacht schlafe – ich brauche dann jedoch noch den einen oder anderen Powernap von ca. 5 – 15 min.(Das Roadbook habe ich von Jürgen erst kürzlich bekommen und muss es noch abschreiben und auswerten – schick ich Dir dann als Exeltabelle – rechne bitte mal erst so gegen Ende der Woche / Anfang nächster Woche damit).
Unterwegs kann man den Schlafentzug nicht kompensieren. Man muss ihn einfach aushalten! – manchmal gelingt das besser – das hat hauptsächlich psychische Gründe , welche aus der augenblicklichen Situation heraus resultieren. Was Wunder, dass die Crew sooooo wichtig ist!
Es fällt einem unterwegs mindestens genauso schwer nicht einzuschlafen , wie wenn man einfach so eine Nacht durchmacht etc.


7) Wie lange wirst Du aufs Radfahren verzichten müssen? Wirst Du den Rekordversuch noch einmal wagen? Wenn ja, wirst Du dann etwas anders machen?
Ich hoffe, dass ich diese Woche wieder auf die Rolle kann – die Beweglichkeit des Armes ist wieder so, dass ich de Lenker erreichen kann. Dann nächster Woche ( nach 6 Wochen – OP , und ca. 7 Wochen nach dem Unfall) bekomme ich entweder wieder das OK oder eben nicht. Gehen würde es vermutlich schon – allerdings ist das Risiko, dass die äußersten Schrauben in den Bändern und den äußeren Splittern ausreißen, schon anfangs jetzt noch groß – also lieber gemach, gemach.
Laufen kann ich ja wieder, da die Rippen sich bessern. Laufe seit ca. 10 Tagen jeden Tag 14 km, jetzt diese Woche wird auf 20 km / Tag aufgestockt.
Könnte mir ganz gut eine Wiederholung des Versuches vorstellen – zumal auch die Finanzierung gesichert ist. Ob ich allerdings nächstes Jahr schon das Ganze anpacke – warten wir ab, wie gut der Genesungsprozess sich vollends anbahnt. Eins ist klar geworden dort Down Under – Alle müssen, vor allem der Radler, super in Form sein – das „Ding“ dort unten ist nämlich eine ganz harte Geschichte – was Wunder dass auch Gerry nur knapp über 500 km am Tag „heruntergerissen“ hat ( beim RAAM waren das bei ihm schon mal im Bereich von 570 km pro Tag, trotz der Berge der Rockies !!! )
Dann brauche ich natürlich auch eine Crew. Und die sollte doch bitte ein bisschen größer sein! Sonst ist es für die Begleiter ja unendlich brutal. Kurz gesprochen. Ich möchte dann mit 4 oder 5 Leuten auf die Reise gehen, und bitte dann mit Leuten von der „Qualität“ von Euch!!!!!
Kannst Dir ja überlegen......
die Begleitmannschaft beim Rekordversuch 2006

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Ab durch die Mitte...-2-

auf dem Stuart Highway nonstop durch Australien 2006

...kleine Pausen sind dennoch nötig.

Brennt doch die Sonne einer riesigen UV-Kanone gleich vom Himmel und nötigt zu vollständigem Schutz meiner empfindlichen Haut, will ich nicht einem Weißbrot gleich im Toaster enden. Langarmtrikot und „zentimeterdick“ aufgetragene Sonnencreme auf den Beinen ist unsere passende Antwort auf die gefährliche Vorgabe unserer jetzigen Umgebung.
Sonnencreme satt...


Die ist im Wesentlichen sehr einfach zu beschreiben.
Im Längsprofil: links eine rote Sand- oder Steppenlandschaft mit schütterem Baumbestand und einigen vertrockneten Sträuchern, daran anschließend eine ca. fünf bis zehn Meter breite Zone als Seitenstreifen aus hart gewalztem roten Sand, dann die Fahrbahn, und das ganze vice versa auf der rechten Seite. Und das über mehrere Kilometer.
Über mehrere hundert Kilometer!
Steht jedenfalls zu erwarten. Oder auch zu befürchten?
wie auch immer, es ist Realität!
Das müssen wir erst sehen.
Bisher ist es mir ganz gut gelungen mich auf diese fünfte Dimension einzulassen. Die drei Raumkoordinaten sind klar, wir bewegen uns ja, vom Weltraum aus betrachtet, in einem beweglichen Koordinatensystem, unserer rotierenden Erde, von einem Punkt zum anderen. Gleichzeitig verändert sich dabei Koordinate Nummer vier , also die Zeit. Die schreitet ja dummerweise voran und läuft uns bei unserem Vorhaben davon.


Die fünfte Koordinate, oder die fünfte Dimension, die unabhängig davon ist, gleichzeitig aber in die raumzeitliche Veränderung der verbleibenden vier Dimensionen eingreift, ist die Eintönigkeit und damit auch die damit einhergehende Einsamkeit. Es ist ein Paradoxon, in der Hektik des Alltags unserer Tempogesellschaft festgenagelt, sehnt man sich nach Ruhe, Stille und Einsamkeit, um sich zu sammeln und Kräfte zu tanken.
Ist man erst mal in dieser Einsamkeit, dieser fünftem Dimension gefangen, sucht man gerade das Gegenteil. Das Gegenteil, welches man nun augenblicklich nicht erreichen kann.


Definiert man es nüchtern und emotionslos, strebt man wohl immer das an, was man gerade nicht hat oder erreichen kann.
Mir macht es Spaß mich mit diesen psycho- physiklalischen Begebenheiten zu befassen. Dabei verstreicht die Zeit wie im Fluge und es dämmert bereits. Der erste Tag neigt sich also dem Ende zu und die erste schlaflose Nacht steht bevor.


Hier in den niederen Breiten gibt es eigentlich keine richtige Dämmerung. Dieser „Verdunkelungsprozess“ der Landschaft geht sehr schnell, dem Ausknipsen eines Lichtes mittels Schalter nicht unähnlich, vonstatten.
Kaum strebt die Sonne dem Horizont zu, verwandelt sie die im kalten, harten, weißen Tageslicht konturlos erscheinende Umgebung mit den sanften Rot- und Orangetönen des Sonnenuntergangszeitraumes in einen wahren, warmen Formen- und Farbenrausch. Dann ist die Sonne auch schon hinter dem Horizont verschwunden und die Dunkelheit ergreift von der Landschaft Besitz.
im letzten Tageslicht Irgendwo im Nirgendwo der Australischen Weite
Jetzt erwacht auch das Tierleben.
Überall beginnt es zu zwitschern und zu piepsen, zu grillen und auch zu ächzen.
Geradezu geheimnisvoll. Das Konzert der Natur ist nur zu hören, zu sehen ist rein gar nichts.
Nur die weitreichenden Lichtkegel der Scheinwerfer des nachfolgenden Campers bohren einen Tunnel, in welchem ich mich fortbewege in die pechschwarze Nacht. Immer kühler wird die Nacht und im Morgengrauen sind wir bei einstelligen Temperaturwerten angelangt.
radfahren in der Nacht


Kurz bevor die ersten 24 Stunden rum sind, belohne ich mich nach 600 km Fahrtstrecke mit einem ersten Nickerchen von knapp einer Viertel Stunde.


Der Zweite Tag ist ein Abbild des ersten.


Unterschied: Weniger Verkehr, langsamere Geschwindigkeit.
Die Zweite Nacht wird dann anfangs ganz hart.
Kein Wunder. Bereits mehr als eineinhalb Tage kämpfe ich mich durch diesen riesigen „Eucalyptusteller“ (=Australien). Vermisse aber bisher ganz klar den Geschmack.
Auch eines dieser grünen Bonbons wird da nicht weiterhelfen, so dass ich mich weiter lieber an Cola und allerlei ramschigem Süßkram, wie Schokoriegeln, Gummibären und auch Marshmellows gütlich halte.
Nach der ersten richtigen Schlafpause nach 42 stunden (1 Stunde und 30 Minuten) geht es mit Körper und Psyche dann wieder richtig voran. Jetzt scheint auch der Wetterbericht, welcher die ganze Zeit von Nordwind sprach (= Rückenwind) mit der Wirklichkeit zu korrelieren. Mit dem Gebläse im Rücken weicht auch die Unentschlossenheit wieder aus unserer kleinen Mannschaft und jeder stemmt sich noch mehr ins Geschirr.
Auch als der Wind dann nach ca. 3 Stunden zum Seitenwind wird, lassen wir uns vom positiven Flow dieses Tages nichts mehr nehmen. Stur bleibt die Scheibe und die Hochprofilfelge im Rad montiert und lässt mich zwar etwas auf Zickzack Kurs über die Fahrbahn schlingern oder besser segeln, aber dieser Vorwärtsdrang bleibt nicht nur, er scheint noch zu wachsen.




bei allem Erfolg dieses Tages...Kühlung tut not ! Eis für Füße und den Magen...oder für die Psyche??


Ob dies nur eine in die Wirklichkeit hineingeträumte Wunschvorstellung, oder reale Wirklichkeit ist, können wir am Spätnachmittag im Roadhoase von Ti Tree ganz einfach überprüfen: Fast den ganzen Rückstand auf unsere imaginäre Marschtabelle, welchen wir uns in den ersten beiden Gegenwindtagen eingefangen haben, konnten wir heute wieder egalisieren. Klar, doch, dass wir uns da mit einer Riesenportion Pommes belohnen.


Der ominöse Halfway Point, schätzungsweise in oder um Alice Springs gelegen ist nun unser nächstes Ziel für die in ca. eineinhalb Stunden über uns hereinbrechende, nunmehr die dritte Nacht....


Klatsch!
Etwas rumpst gegen meine vordere Felge, dreht diese nach rechts. Das Rad baut sich auf und wie ein wilder Gaul wirft mich das Carbonkamel ab und lässt mich sehr unsanft mit der linken Schulter auf dem Asphalt der Fahrbahn landen. Ein kurzer Versuch aufzustehen verdeutlicht schnell, dass hier das Radabenteuer ein Ende gefunden hat – das richtige Abenteuer, aus dem Nirgendwo des Outback wieder heim und zu einem wieder einigermaßen gesunden Menschen zu werden, nun, das war in der ganzen Dimension hier auf der heißen Herdplatte des Stuart Highways liegend, zum Glück noch gar nicht abzusehen.



Infos:
Der Stuart Highway zerschneidet Australien wie mit dem Messer durchzogen von Nord nach Süd. Er ist die einzige asphaltierte Verkehrsverbindung im Outback und die Hauptverkehrsader des Landes. Gleichzeitig ist das Verkehrsaufkommen im Wesentlichen sehr gering. Nicht zuletzt deshalb ist der Stauart Highway auch das Ziel für den ambitionierten Touren- und Rennradfahrer. Viele Hunderte haben sich dieses grandiose Abenteuer, meist von Roadhouse zu Roadhouse bereits gegönnt.
Lebenswichtiger Tipp: Viel Wasser mitnehmen!!
Die Luft ist extrem trocken und hat man erst mal den Wind „im Gesicht“ geht es nur noch sehr langsam voran und die Entfernungen wachsen und wachsen. Wohl dem der da genug zu trinken hat.
Ca. Alle 100 km gibt es eine Wasserstelle oder ein Haus oder eine Tankstelle.(vorher unbedingt erfragen!) Dazwischen ist rein gar nichts – außer eben Natur!!
Australien ist ein sehr heißes Land. Auch im Winter muss man mit Temperaturen von deutlich über 30 Grad im Outback rechnen. Wem es nichts ausmacht, dass es nachts im Winter empfindlich kalt wird, sollte über den Südwinter als Reiszeit nachdenken.
Und, Sonnenschutz nicht vergessen. Entweder verhüllen oder schmieren!
großartige Eindrücke und Weite, ob "unten" oder, wie hier, "oben" gibt es reichlich - gratis!

hier weiterlesen mit dem Interview danach
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Ab durch die Mitte...-1-




...auf das Wesentliche reduziert - auf dem Stuart Highway nonstop durch Australien 2006


...dorthin, wo der Pfeffer, nein, der Eukalyptus wächst...„Mama, wo kommen denn die kleinen grünen Bonbons her?“, fragt der Kleine .“Dort, wo der Eukalyptus wächst“ wird die Mama antworten.
Wie recht sie doch hat. Immerhin fast 90 % des Baumbestandes in Australien, jener für uns Mitteleuropäer ach so fernen Landmasse am anderen Ende der Welt, besteht aus allerlei Ab- und Unterarten dieses Gewächses.
Eukalyptus...diesmal in "abgefackelter" Form...

Nun soll es ja beileibe nicht so sein, dass man dort ständig diesen so scharfen, aber dennoch beliebten Geruch in der Nase habe, wird einem berichtet, wenn gleich die „furchtbar“ süßen Koalabärchen, welche sich ausschließlich an den grünen, stark mit diesen Ätherischen Ölen durchsetzten Blättern laben, eben genauso wie ein solches Bonbon duften.

Die bevorstehende, ewig lange, mithin mehr als einen ganzen Tag dauernden Reise, hat mich zwar in der Vergangenheit davon abgehalten mir selbst ein Bild von dieser riesigen, einzigartigen Insel, welche gleich auch noch der fünfte Kontinent unserer Mutter Erde ist, zu machen, aber im Laufe des Frühjahrs brechen auch diese Dämme.
Gleich mehrere Gründe sind hierfür verantwortlich:

erstens: ich will Radfahren – Radfahren in einer anderen Dimension.


Also fahren ohne Grenzen, ohne geographische und verkehrstechnische Hemmnisse, wie sie durch die starke Zersiedelung unserer heimatlichen Sphäre vorgegeben sind, einfach weiter, immer weiter. Hier bietet dieses, an der Fortbewegungsgeschwindigkeit eines Radfahrers gemessen, geradezu schrecklich ausgedehnte Land fast unerschöpfliche Möglichkeiten.

Zweitens: ich will diesen neuen, anderen, für mich so fremden Kontinent entdecken. Eine indianische Weisheit lehrt uns, dass unsere Seele nur so schnell reisen kann, wie unsere Beine uns vorwärts tragen können – ich lege mir das ein wenig großzügiger aus und erlaube mir die Fortbewegung mittels der technischen Maschine Fahrrad (wird ja immerhin noch aus eigener Kraft angetrieben). Damit will ich meinen Sinnen die Möglichkeit eröffnen wie ein Staubsauger alle am Wegsrand vorzufindenden Eindrücke in mich hineinzusaugen und in meinem „Staubsaugehrbeutel“ (= meinem Bewusstsein) festzuhalten.

Und last but not least, also drittens, verknüpfe ich das gleich noch mit einer sportlichen Intention. Nein, Rad fahren über eine Distanz von über 3.000 km ist mir noch nicht genug!


Es darf jetzt auch ein bisschen mehr sein. Und zwar nonstop!


Gerry Tatrai, der australische Ultraheros hat hier die Marke in den rauen Asphalt von Down Under gemeißelt. 1996, auf dem Höhepunkt seiner Radkarriere, welche ihm immerhin zwei Siege beim prestigeträchtigsten aller Nonstop Radrennen über die Ultra Distanz, dem fast 5.000 km langen RaceAccrossAmerica bescherten, machte er sich drauf und dran die Strecke von Darwin, im tropischen Norden der Insel gelegen, mitten durch das australische Outback, direkt nach Adelaide, am Süd Ende der Insel, am indischen Ozean, in nur 5 Tagen und 23 Stunden zurückzulegen. Genau diesen Rekord will ich mit nach Deutschland, auf die Schwäbische Alb, nehmen.




Um das Ganze in die Tat umzusetzen, brauche ich erst mal noch eine Begleitmannschaft. Die wird die Aufgabe haben hinter mir herzufahren, mich also vor dem von hinten heranbrandenden Verkehr zu schützen, mein Gepäck, wie Ersatzmaterial und Wechselwäsche zu transportieren und vor allem aber mich ständig mit Trink- und Essbarem zu versorgen. So, dass ich mich aufs Treten konzentrieren kann – das wird auch bitter nötig sein. Kalkuliert man die Vorgabe von Gerry einmal durch, so müssen immerhin über 500 km am Tag zusammengestrampelt werden.
Hoffentlich haben wir dann da keinen Gegenwind und ....


Um überhaupt eine realistische Chance zu haben, lege ich den Versuch in den australischen Winter. Da ist es nicht ganz so heiß am Tag, 35 Grad reichen ja auch, und nachts kühlt es, zumindest im Outback richtig ab. Einstellige Temperaturwerte sind in der extrem trockenen Luft beileibe keine Seltenheit. Mit der „Kälte“ komme ich erfahrungsgemäß wesentlich besser zurecht als mit der Hitze, ich kann mich ja auch warm anziehen.
Mitte August sitzen wir schließlich im Flieger. Zu viert.
Alexandra will sich hauptsächlich ums Fotografieren kümmern, beim betreuen ist sie noch Rookie, also Anfänger.
Ihr zur Seite steht Sabine, selbst aktive Triathletin. Sabine hat mich schon mit großem Erfolg beim Nonstopradrennen XXALPS 2004 betreut.
Dritter im Bunde ist Jürgen. Jürgen kümmert sich um die gesamte Technik und ist auch an der Linse aktiv. Jürgen hat schon Betreuererfahrung bei meiner RaceAcrossAmerica Teilnahme im Jahre 2001 gesammelt.
Durch die überraschende Absage unseres vierten Mannes, des Australiers Nick, nur eine Woche vor dem Beginn unseres geplanten Rekordversuches wird die “Luft ganz dünn“ für die mit 3 Personen extrem kleine Begleitmannschaft.


Jedoch sind alle nach dem langen und anstrengenden Flug in Darwin, unserem Startpunkt, hochmotiviert und erfolgshungrig. Was soll uns also noch bremsen? Mit der Unterstützung von Erhard und seiner Frau Sabine gelingt es uns in 2 Tagen alle nötigen Besorgungen und auch das Aufrüsten des angemieteten Campers zum PSV (personal support vehicel), dem Begleitfahrzeug, zustande zu bringen und uns nebenbei auch gleich noch ein bisschen vom Reisestress zu erholen.




im tropisch heißen Darwin haben Erhard und ich beim Zusammenbau der Räder ordentlich zu schwitzen Wir sind bereit! Sabine, me, Sabine + Erhard voller Zuversicht
Running and rolling...
So starten wir denn am Montag, den 21. August um 6.40 am Morgen, noch bei Dunkelheit an einem Kreisverkehrs in Darwin, welcher als Beginn des Stuart Highways gekennzeichnet ist. Vorher hatten Jürgen und Erhard noch allerlei stressige Momente beim erfolgreichen Reparaturversuch der Kfz-Elektrik, hatte doch irgendeines dieser vielen einzigartigen Tierchen hier in Australien Geschmack an einem Stromkabel des Campers gefunden.

Jetzt rollen wir endlich.


nach den Aussenbezirken von Darwin geht's auch gleich ins Outback


Was mich da wohl erwartet?
Jetzt ist es zuerst mal alles andere als einzigartig. Eben Großstadtverkehr mit dem Fahrrad. Schnell jedoch erreichen wir die Außenbezirke der Metropole des Northern Territory.
Der Verkehr nimmt aber leider nicht gleich im selben Maße ab, wie auch die Landschaft wilder wird. Wobei wild und wild nun mal erst zu definieren ist.
Nichts von der Schroffheit einer Hochgebirgslandschaft.




Es ist hier weitgehend eben in Australien. Der ganze Kontinent ist salopp gesagt nicht viel mehr als eine riesige flache Schüssel, besser ein riesiger Teller, den es zu durchmessen gilt. Es werden wohl kaum die Aaaah- und Ooooh- Momente sein, welche den Eindruck der bevorstehenden endlosen Fahrt definieren, sondern eher der endlos erscheinende Weg durch sich selbst hindurch. Denn, so viel steht fest, erst mal muss ich durch mich selbst hindurch, oder dem Gedanken des Radfahrens besser angemessen, über mich selbst hinüberfahren, um wieder in den Talboden der Realität des Outback zurückzukommen - um es eben zu verstehen.




Erleichtern möchte ich mir das erreichen dieses Seelenzustandes, indem ich mit möglichst wenigen technischen und medizinischen Hilfsmitteln dem „feindlichen Element“ in Augenhöhe entgegentrete. Ich mich mithin als verwundbar darstelle, um damit auch von vornherein gleich einer Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. Denn kämpfen möchte ich in Wirklichkeit gar nicht, eher mich treiben lassen vom Fluss der Gefühle, welche die vorbeiziehende Eintönigkeit in mir hervorrufen. Hoffentlich spült dieser Fluss meine Entschlossenheit heftig zuzutreten, wegen der nunmehr herrschenden Hitze, vor allem aber aufgrund des heftigen, immer mehr auffrischenden Gegenwindes nicht einfach so weg.


Noch bin ich stark. Das Rad rollt mit schmatzenden und schlürfenden Abrollgeräuschen der Reifen auf dem super extrem rauen Asphaltband in Richtung Süden.
rauh, rauher, am rauhesten - hier rollst extrem schlecht!


Ich lasse mich nicht lumpen und belohne die Tapferkeit des exquisiten Materials mich nicht mit Pannen zu quälen, sowie auch die Mühen meiner 3 Begleiter mich ständig in perfekter Weise mit kühlen Getränken und wohlschmeckenden Speisen zu versorgen mit ordentlichem Tempo. Meist steht eine Zahl mit der 3 beginnend auf dem Radcomputer.

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